"schade.
wirklich schade",
dachte ich und stellte die lautstärke auf meinem handy höher.
ja, es kam 'michael x' von casper. dadurch, dass ich das lied sehr mag, stellte ich es eben lauter.
ich wusste nicht, an was ich denken sollte.
mir kamen so viele dinge in den sinn, über die ich nachdenken könnte.
die meisten sachen verletzten mich jedoch.
hm, wie es wohl gewesen wäre, wenn es nie dazu gekommen wäre?
wäre ich glücklich? oder doch nicht?
immer diese "was wäre, wenn ... ?" - fragen, hm?
letzendlich schaute ich nur in dr gegend herum und beobachtete menschen.
da stand ich also, an der haltestelle.
gegenüber von mir eine teenie-mutter mit ihrer tochter.
ich schätze sie auf 7 oder 8 jahre.
die mutter steht neben ihrer kleinen tochter, zündet sich eine zigarette an,
wählt eine nummer auf ihrem handy und telefoniert,
während das mädchen ganz alleine da stand.
das einzige, was sie hat, ist ein lolli in der hand.
traurig schaut sie zu ihrer mutter hoch, doch die beachtet sie nicht.
sie zerrt an ihrer jacke, doch sie wird abgewendet.
sie setzt sich auf die bank und senkt ihr gesicht nach unten, auf den boden.
später. steht da an einer anderen haltestelle ein junge / typ,
anfang oder mitte 20. man konnte es ihm ansehen!
er hatte pechschwarze haare, einen 3-tage-bart,
2 oder 3 piercings im gesicht und sah eigentlich sehr freundlich aus. wie ich fand!
auch er hatte seine kopfhörer auf den ohren und schaute verwirrt -
erst nach links, dann nach rechts.
er krempelt seine ärmel nach oben und seine, geschätzt, 50 tattoos
blitzen hervor. ich konnte sie nicht wirklich erkennen.
das einzige, was ich sah, war ein herz mit pflastern; daneben ein satz.
ich konnte es nicht lesen!
er sah so .. traurig aus. oder wie man es definieren mag.
plötzlich starrte er auf eines seiner bilder auf dem arm,
holte eine flasche aus seiner jackentasche, drehte den deckel auf,
und trank die flasche in einem zug aus.
die leute, die vorbei liefen, schüttelten nur den kopf. ich denke,
dass sie ihn für einen säufer hielten.
man sah in seinem blick, dass er alles andere als glücklich war.
dieses tattoo muss ihn an etwas erinnert haben ..
.. etwas aus seiner vergangenheit.
wahrscheinlich ertränkte er seinen frust in alkohol.
ich wurde nachdenklich ..
dann kam so eine .. gang vorbei. mit solchen gangstern, die sich so geil fühlen
und angeblich von alles ahnung haben.
diese stellten sich vor ihn ..
.. zeigten mit dem finger auf ihn .. und lachten!
ich wusste nicht, was sie zu ihm sagten.
aber irgendwann gingen sie dann doch weiter, jedoch drehten sie sich immer wieder um.
der typ verzog sein gesicht und er sinkt auf den boden ..
.. weinend!
später dann .. ich stand wieder an der haltestelle; diesmal, um zurück zu fahren.
ich hatte die zeit davor beim zahnarzt verbracht.
ich sah, wie mir die straßenbahn vor der nase wegfuhr.
tja, da musste ich wohl oder übel warten; soll mich ja nicht stören.
da saß ich dann 15 minuten; für mich waren es die kürzesten 15 minuten meines lebens.
ich sah mich immer wieder um.
überall plattenbauten, würfelhäuser ..
.. kleidercontainer, ein supermarkt ..
.. ein verdrecktes kleines fabrikgebäude ..
und und und.
das ist typisch für die gegend, dort, wo ich in diesem moment war.
überall kamen irgendwelche möchtegern-gangster aus den verdreckten häusern
und teenie-mütter, die mit lulle in der hand neben ihren
kindern laufen.
.. kurz, bevor ich dann in die straßenbahn stieg, um zur schule zu fahren,
kam mir die frage in den sinn:
> was ist das eigentlich für eine welt? <
wo mütter ihre kinder einfach ignorieren?
obwohl sie das wichtigste für sie sein sollten?
wo menschen ausgelacht werden, die anders sind und vielleicht andere probleme haben?
überall verwahrloste wohnungen .. als würde man im dreck leben!
und dann sprechen alle davon,
dass denen geholfen wird, die wirklich hilfe,
brauchen ??!
oh welt, was haben wir aus dir gemacht ... ?!
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