Samstag, 15. September 2012

Beat and the Pulse!

Leise betreten wir den verdunkelten Raum. Nur "ältere" Menschen; keiner in unserem Alter. Schon traurig, dachte ich, obwohl das doch eigentlich ein wichtiges Thema ist! Ich schweifte ab und wir suchten uns unsere Plätze. Komische, meiner Meinung nach, Fahrstuhlmusik drang durch die Bude. Mein Blick wandte sich nach hinten und ich musterte die Menschen mit ihren Bierflaschen in den Händen. 2 Typen setzten sich eng nebeneinander - vor uns! Ich lächelte kurz. Später setzten sie sich hinter uns. Ein weiterer Typ - lila Hemd, Samsung Galaxy Handy, dünn, enge Hose, ViO-Flasche. Ich betrachtete die Filmplakate, die an der Wand hingen. Meistens waren es Filme, von denen man noch nie etwas gehört hatte und die mir auch nicht sonderlich spannend erschienen. Ich fühlte mich unglaublich voll gefressen. Zuvor waren wir im Frankys gewesen und hatten uns eine Portion Freaky-Fries gegönnt - unglaublich gut! Können wir ruhig mal öfter machen, hatte ich zu dir gesagt, worauf du dann gelächelt hast! Wir hatten uns dieses Fußballspiel angeschaut. Viele Menschen setzten sich auf die Hocker und Stühle, um sich das anzusehen. Nachos mit Käse, Milchshakes und ein Salatteller mit Zwiebelringen, Freaky-Fries und Nuggets. Und jetzt saßen wir hier. Irgendwie war ich stolz, dass wir uns aufgerappelt hatten hierher zu kommen. Auch, wenn wir die einzigen in unserem Alter waren. Der Raum verdunkelte sich weiter und zwei Vorschauen liefen: "Wagner and me" und "Das Schwein von Gaza" - aha! Der Film, den wir letztendlich schauten, war getaucht in tiefe Stille und keinerlei unterlegt mit Musik. Es herrschte ständig eine Angespanntheit.. kein Wunder, so eine leichte Sache ist das ja nicht. Und trotzdem war ich fasziniert von dem Film, auch, wenn er irgendwo kaum spektakulär war. Also, für die Actionliebhaber - NICHTS für euch! An manchen Stellen dachte ich nach.. ernsthaft. Und irgendwie kam mir immer wieder der Gedanke auf, dass es wirklich gut war, so, wie es ist, und dass ich mich nicht in irgendeiner Art und Weise blamieren muss. Letztendlich war es mir sowieso komplett egal, was die anderen über mich dachten und wenn sie wirklich so schlecht darüber dachten, wusste ich, dass sie eh keine Ahnung davon hatten. Ich hatte mich mit dir zuvor darüber unterhalten, wie man jemanden, der so denkt, denn erkennt. Ich hatte ja nun wirklich keinerlei Vorurteile oder so, aber ich offenbarte dir meine Sichtweise. Du bejahtest dieses, aber wir waren trotzdem froh! Nach 84 Minuten verließen wir das kleine Kino, raus in die Kälte. Du strichst dir einen (?) dicken Pullover über. Wir liefen zum Fahrrad. Ey, wir haben noch eine dreiviertel Stunde, riefst du, als wir die Straße hinunterfuhren. Ich hab Bock auf ein Bier, lachtest du. Na gut, hattest du mich wieder überredet. Ich lenkte den Weg Richtung meiner Schule ein - durch den dunklen Park, der Wind pfiff uns entgegen. Schau mal nach oben, dann sind wir abgelenkt von der Dunkelheit, sagte ich und du wandtest deinen Blick nach oben. Sterne, unzählige, versteckten sich unter den Wolkenschwaden. Wenig später verschwandest du im Markt. Nachdenklich kamst du zurück. Und wir kriegen wir die jetzt auf?, fragtest du mich. Wir fragten diesen Typen. Und wenig später fuhren wir wieder die Straße hinunter, mit der Flasche in der Hand. Man, sind wir heute asozial. Na und? Dürfen wir auch mal, antwortete ich und kicherte. Bald hielten wir an. Mir war unglaublich warm und ich war mal wieder stolz auf unsere altmodische Art des Mopeds. Das ging doch eh viel besser! Bald verschwandest du mit einem Grinsen im Auto. Du hattest mir noch zugewunken und ich trat in die Pedalen, ab nach Hause! Irgendwelche Männer standen vor der in Rotlicht getunkten Kneipe. Ich wurde ängstlicher, als ich an der Ampel stand und ein betrunkener Mann vor sich hin brabbelte. Ich stieß mich vom Pfahl ab und raste durch die Sprem. Als ich im Hausflur stand, war ich froh. Erleichtert schickte ich eine SMS ab und betrat das Wohnzimmer. Na, wie war's?, fragte meine Mutter. Ich nickte. Ja, man kann sagen, es war mal was anderes, sprach ich und grinste. Ja, es war wirklich gut, wie es war. Und niemand konnte das ändern, das stand fest!
Für immer!




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Mein Bild
Jule. Kein Intelligenzbolzen, aber wenigstens schaffe ich es Texte auf die Beine zu stellen oder ab und zu mal irgendwas zu kritzeln oder zu fotografieren. Deshalb würde ich mich als kreativ bezeichnen. Ich denke zu viel und nehme so gut wie alles persönlich. Ich bin lesbisch. Frauen sind die schönsten Wesen der Erde. Aber insbesondere liebe ich meine Freundin, die es immer wieder schafft mich zum Lächeln zu bringen und mich beeindruckt und glücklich macht. Und dafür danke ich ihr. Ich liebe dich. Feiert euch Hipster!

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