#3 millionen schatten.

ich war so aufgeregt, als die uhr 11:15 uhr anzeigte. noch 10 minuten, dann kam unsere mathe lehrerin, um mit uns die klassenarbeit zu schreiben. ich war vor jeder mathe arbeit so schrecklich aufgeregt! schnell holte ich meinen taschenrechner, meine 2 tafelwerke, meinen zirkel und meinen füller aus der tasche und ließ mir von J drei karierte blätter geben. ich hörte meine klassenkameraden laut durcheinander schreien und rufen. "hast du 2 geodreiecke?", fragte B in der gesamten klasse herum und L warf nochmal einen blick in ihre aufzeichnungen und auf ihre übersicht über die trigonometrie. ja, darüber schrieben wir dieses mal die klassenarbeit! als irgendwann meine mathelehrerin im raum stand, bekam ich schon halbe krämpfe. schnell ließ sie 3 schüler die arbeitsblätter austeilen - 7 aufgaben! so viel text! meine augen starrten auf's blatt. im ersten moment kam ich mir hiflos vor, aber dann ging es, als meine lehrerin das "startzeichen" gab. die ganzen 90 minuten verbrachte ich damit irgendwelche sinus - und kosinussätze in den taschenrechner einzugeben, lösungen aufzuschreiben, skizzen zu malen und auf meinem bleistift rumzukauen, wenn ich mal genauer über eine aufgabe nachdachte. ich fand es immer wieder erstaunlich, wie sehr ich mich doch auf mathe konzentrieren kann .. ! als ich mit dem fahrrad nach hause fuhr, war es wieder so grau draußen. ich sah erneut das riesenrad, welches leuchtete, und ich roch den geruch von gebrannten mandeln und zuckerwatte - es roch verdammt süß! ich wusste, dass ich morgen zum ersten mal zum weihnachtsmarkt gehen würde und mir, wie jedes jahr, die zunge am kakao verbrennen würde. jedoch freute ich mich so unwahrscheinlich doll auf samstag. "lass' die zeit stehen bleiben .. ", flüsterte ich, während ich mein handy aus der manteltasche holte. ich liebte diesen mantel. ich hatte ihn neu gekauft, bzw. meine mutter hatte ihn gesehen und kaufte sie mir "zu weihnachten". mein handy zeigte keine neue nachricht an. ich legte es auf meine bettdecke, hängte meinen mantel an die garderobe und versank in gedanken. ich schaltete meine playlist an, drückte PLAY und drehte die musik laut auf - jennifer rostock! hach, wie ich diese band doch liebte. in meinem gesicht breitete sich ein lächeln aus. die wiedersehensfreude war und ist so groß. surr, surr! mein handy vibrierte: sms von dir!