Donnerstag, 15. Dezember 2011

#hometown glory.

ich kam aus der tür, radelte zur haltestelle und stellte mich geduldig an den rand der straße. meine playlist dröhnte mir in den ohren und ich steckte meine hände tiefer in die manteltaschen. der geruch von zigaretten stieg mir in die nase; ich folgte ihm. circa 80m von mir entfernt standen ein paar leute aus meiner damaligen wunsch-schule und zogen an ihren kippen. zwei davon kannte ich, also drehte ich mich ganz schnell wieder weg. meine nase versank unter meinem schal und mein blick ging auf die tafel: noch 5 minuten. diese kamen mir irgendwann vor wie eine halbe ewigkeit. ich sah mich noch ein wenig um. eine bahn fuhr an mir vorbei, worin diese komischen tussen saßen. einen blick und man wusste - p.w. oberschule! ich musste schmunzeln, als ich das mädchen sah, welches sich damals beim leichtathletik training immer aufspielte. sie fiel auf durch ihre wöchentlichen haarfärbungen und jeden monat ein neues piercing. viele bewunderten sie, die anderen verachteten sie - ich zum beispiel. und ich tat's immer noch! mittlerweile hatte sie schwarze haare, hochtupiert bis zum mond. bevor ich mir weiter sinnlose gedanken machen konnte, kam die bahn und ich stieg ein. mittendrin die ganzen schüler aus meiner damaligen wunschschule, die mich verwundert anstarrten. ich versuchte meinen blick abzuwenden und konzentrierte mich auf den song, der gerade lief. neben mir ein mädchen, welches schnell ihre hausaufgaben erledigt, hinter mir ein typ, der traurig aus dem fenster starrte, vor mir ein kleines mädchen, welches ihre mappe abgestellt hatte und nervös an ihren fingern knabberte. nach 10 minuten verließ ich die bahn und lief den sandweg entlang, immer geradeaus, und nach ungefähr einer stunde ging ich denselben weg wieder zurück. ich hatte nun ein "kieferhebendes" plastikteil und gummis in der fresse - was will man mehr?! ich war verdammt unzufrieden. wutentbrannt stampfte ich durch den sand und schaute hoffnungsvoll der sonne entgegen (bild). in der schule war meine konzentration gleich 0, als ich meine englisch klassenarbeit auf papier brachte. aha, ein text über jamie oliver + lücken, die zu füllen waren, und mediation über irgendeinen spacken, der mit 27 bürgermeister werden will. ich rieb mir ein paar mal über die stirn und fing an, englische worte zu schreiben und brav die fragen zu beantworten. mein schultag verging überraschend schnell, außer die letzten beiden mathestunden, wo ich natürlich wieder eine schlechte note ergattern musste. wäre auch gelacht, wenn ich, wie erhofft, eine gute zensur mit nach hause bringenwürde. ich war mir so sicher .. ! zu hause reichte ich sie meinem vater vor. dieser schaute jede einzelne aufgabe verwirrt an und murmelte ein leises hm. "ich war mir doch so sicher, papa .. !", jammerte ich. er lächelte verständnisvoll. meiner mutter erzählte ich es einige zeit später. wir standen im flur und blickten auf die arbeit. "und wieso ist das kein rechtwinkliges dreieck?", fragte sie mich und zeigte auf die abbildung auf dem aufgabenblatt, "das sind doch 180°, oder nicht?" wir grübelten noch ein wenig, bis wir uns dann auf den weg in die stadt machten, um noch einige einkäufe zu erledigen. neues shirt, rest des geschenkes für dich (2 sachen), papas geschenk, limonenöl, deospray, abschminktücher; erfolgreich! mit schmerzen in den füßen setzte ich mich auf mein bett und betrachtete das geschenk. ich war mir sicher, dass es gut sein würde! jetzt fehlte nur noch das papier. "obwohl ... ", dachte ich und starrte auf mein handy, "ich könnte auch .. " plötzlich. meine mutter unterbrach meine gedankenlabereien. "hast du alles fertig für morgen?" fuck, biologie!


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Jule. Kein Intelligenzbolzen, aber wenigstens schaffe ich es Texte auf die Beine zu stellen oder ab und zu mal irgendwas zu kritzeln oder zu fotografieren. Deshalb würde ich mich als kreativ bezeichnen. Ich denke zu viel und nehme so gut wie alles persönlich. Ich bin lesbisch. Frauen sind die schönsten Wesen der Erde. Aber insbesondere liebe ich meine Freundin, die es immer wieder schafft mich zum Lächeln zu bringen und mich beeindruckt und glücklich macht. Und dafür danke ich ihr. Ich liebe dich. Feiert euch Hipster!

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