Sonntag, 22. Januar 2012

#dare.


nur noch eine woche! 
so begann mein sonntag, der jetzt schon fast wieder vorbei war. ich hatte ja doch nur den tag mit der kurzgeschichteninterpretation und mit dem russisch-aufsatz verbracht. mit stumpfem gesichtsausdruck verließ ich das wohnzimmer, wo mein noch dampfender tee auf dem tisch stand. mein vater krümelte mit seinen keksen - das war's wohl mit der schneeweißen tischdecke. ich schmunzelte auf eine ironische art und weise, drückte die klinke nach oben und verschwand in meinem zimmer. ich rief die seite von fritz auf, stellte das internetradio an. vor einigen minuten; sms: hörst du auf fritz das live konzert von casper? mir war es unbekannt, dass meine cousine die kenntnis meiner casper-vorliebe hatte. meine finger tippten im takt der musik auf dem laptop herum. jedoch setzte ich mich tausend mal neu auf den stuhl; ich wusste nicht wie ich sitzen sollte. wieder diese innere unruhe. wann würde sie denn endlich mal weggehen? vor mir lag noch dieser kurszettel, den ich bis morgen abgeben musste. viele schwarze buchstaben und punkte  grinsten mir entgegen. in großen buchstaben stand dort WAHLFACH und ERHÖHTES ANFORDERUNGSNIVEAU / GRUNDLEGENDES ANFORDERUNGSNIVEAU. entscheidungen treffen für die 11. und 12. klasse! das war total mein ding. vorzeitige entscheidungen treffen - war ich experte drin. was sollte ich denn nun machen? psychologie? geschichte? was sollte ich denn für den leistungskurs nehmen?

       1        2       3        4   *kreeeeisch*             - mittelfinger hoch! 

ach, scheiß' drauf! ich schob den zettel ein stück weg. mein bauch tat weh. ein gelber zettel landete auf meiner tastatur. roter feinleiner, ein wort drauf gekritzelt, großbuchstaben! ich knickte die ränder um, sodass nur das wort zu sehen war. an die pinnwand gepinnt, das heilige bonbon-papier drunter. ich weiß noch, wo ich es eines abends auf meiner decke fand, es auseinander faltete und ich grinste, als hätte ich nie was schöneres gesehen. ein lächeln huschte mit über die lippen. nein, wahrhaftig! es war wunderschön. jedoch war es nicht das schönste. das schönste befand sich dort, wo andere nicht waren. das schönste befand sich weit weg von mir. und doch wusste ich, es war dort, wo andere nicht waren! näher, als ich dachte.


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Jule. Kein Intelligenzbolzen, aber wenigstens schaffe ich es Texte auf die Beine zu stellen oder ab und zu mal irgendwas zu kritzeln oder zu fotografieren. Deshalb würde ich mich als kreativ bezeichnen. Ich denke zu viel und nehme so gut wie alles persönlich. Ich bin lesbisch. Frauen sind die schönsten Wesen der Erde. Aber insbesondere liebe ich meine Freundin, die es immer wieder schafft mich zum Lächeln zu bringen und mich beeindruckt und glücklich macht. Und dafür danke ich ihr. Ich liebe dich. Feiert euch Hipster!

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