Sonntag, 2. September 2012

Treading Water.

Ein Schmerz. Was war das denn jetzt? Mit schmerzverzerrtem Gesicht öffnete ich meine Augen und schreckte auf. Genervt drehte ich meinen Oberkörper um. Diese scheiß' Leiste dort am Anfang meines Bettes. Schon blöd, wenn man sich daran stößt. Mir war das schon ewig nicht mehr passiert und genau jetzt war natürlich der Zeitpunkt, wo das Schicksal mir eine dreschen musste. Yay, dachte ich, und hielt mir den Kopf. Ich schloss die Augen. Mir wurde ganz schwummrig und ehe ich die Augen wieder öffnen konnte, krachte ich mit dem Kopf auf's Kopfkissen. Zack, weg war ich! Man, musste ich schläfrig gewesen sein, dass ich jetzt plötzlich aus heiterem Himmel einschlief. Da warst plötzlich du. Du ranntest. Jedoch nicht auf mich zu, eher von mir weg. Mein Herz pochte ganz laut. Ich stand auf, um dir hinterherzurennen, doch ich erreichte dich nicht. Tränen stiegen mir in die Augen und ich rief deinen Namen. Du hörtest nicht. Stattdessen liefst du immer weiter. Mein Gesichtsausdruck verkrampfte sich. Mir doch egal, ob ich hier halb krieche, dachte ich, hauptsache ich erreiche dich endlich! Schweiß tropfte mir von der Stirn. Ich hörte deine Stimme, aber ich konnte nicht verstehen, was du sagtest. Hoffnungslosigkeit machte sich breit und ich wurde langsamer. NEIN! Ich dachte an die vergangenen Jahre. Ich habe gekämpft wie ein Stier und jetzt sollte ich plötzlich aufgeben? Du warst fast in der Ferne verschwunden. Ich sah nur noch das Leuchten deiner Haare im goldenen Licht. Scheiß drauf, murmelte ich, rannte weiter. Mittlerweile hatte ich die Augen schon geschlossen, in der Hoffnung, ich würde deine Hand doch irgendwann nehmen können. Nach einer gefühlten Ewigkeit traute ich mich die Augen endlich wieder zu öffnen. Ich blinzelte. Du standest vor mir. Mit leeren Blicken mustertest du mich. Eine Drehung und du liefst weiter. Dieses Mal ganz langsam, als würdest du durch einen Supermarkt schlendern. Ein paar Meter weiter drehtest du dich wieder, gingst in eine andere Richtung. Kreuz und quer, immer an mir vorbei. Mein gerade noch erleichternder Ausdruck schwand. Ich setzte mich. Der "Boden" war kalt. Ich betrachtete meine Füße. Hatte es einen Grund wieso ich barfuß war? Und du auch? Ich legte meinen Kopf auf meine Knie und wartete. Pleps? Ich hörte deine Stimme. Ich erstarrte, hob mein Gesicht zu dir auf. Was machst du du denn hier unten? Ich? Aehm.. ich habe auf dich gewartet. Und bin dir hinterhergerannt, aber du bist vor mir weggelaufen! Niemals, das kann nicht sein! Das würde ich nicht tun! Erschrocken sahst du mich an. So, als hättest du wirklich keine Ahnung, von was ich redete. Verwirrt sah ich mich um. Da war nicht mehr dieses Licht. Ich saß in deinem Zimmer, an deinem Bett. Ich habe einen Schrecken bekommen, als ich dich da so benommen gesehen habe. Ist denn alles in Ordnung? Natürlich ist alles okay. Aber ich dachte du würdest vor mir weglaufen. Als wenn ich dich nie wieder kriegen würde. Meine Stimme wurde leiser. Du bücktest dich zu mir und zogst mich zu dir hinauf. Erzähle mir! Und ich fing an dir diese ganze Geschichte zu erzählen. Ein Schluchzer. Ein Lächeln deinerseits.  Du bist so blöd, schmunzeltest du, wieso sollte ich denn vor dir wegrennen? Höchstens wenn du mich kitzeln willst. Ich musste lachen. Wir sahen uns an. In diesem Moment verspürte ich plötzlich ein Kratzen im Hals. Ich hustete und schlug die Augen auf. Es war alles dunkel. Wo war ich? Über mir lag meine Decke, die ich ganz fest in den Händen hielt. Ich versuchte mich zu orientieren. Wie war ich denn jetzt von deinem Bett in meins gekommen? Oder hatte ich das alles geträumt? Langsam rappelte ich mich auf. Autsch! Ich erinnerte mich. Mein Kopf schmerzte immer noch. Ich schüttelte mich, rieb mir nochmal meine Augen und suchte den Lichtschalter. Ich griff nach meinem Becher mit Tee, nahm einen Schluck und ließ mir diesen Traum noch einmal durch den Kopf gehen. In dem Moment waren meine Gedanken nur bei dir. Ich hoffte, dass wenigstens du schön schlafen würdest. Es war ja schon kurz vor 9 oder so. Und trotzdem war es in meinem Zimmer stockduster. Oder kam es mir nur so vor? Jetzt fing ich schon an mit mir selbst zu reden. Herrje, ist das eigenartig. Mein Kopf sank wieder auf das Kissen. Ich wurde nachdenklich. Ich hörte draußen die Tür zuschlagen. Ein Knall, ein unglaublich lauter Knall. Mein Körper zuckte zusammen. Sehnsucht..

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Jule. Kein Intelligenzbolzen, aber wenigstens schaffe ich es Texte auf die Beine zu stellen oder ab und zu mal irgendwas zu kritzeln oder zu fotografieren. Deshalb würde ich mich als kreativ bezeichnen. Ich denke zu viel und nehme so gut wie alles persönlich. Ich bin lesbisch. Frauen sind die schönsten Wesen der Erde. Aber insbesondere liebe ich meine Freundin, die es immer wieder schafft mich zum Lächeln zu bringen und mich beeindruckt und glücklich macht. Und dafür danke ich ihr. Ich liebe dich. Feiert euch Hipster!

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