Montag, 16. September 2013

"Until you come and sit a while with me!"

Immer der Sonne entgegen, immer weiter.
Mein Atem stockt, als wir endlich das Ziel erreichen.
Ich sitze am Tisch, kann kaum denken, kann es nicht erwarten, endlich den Samstag so zu verbringen, wie ich es vor hatte. Die Uhr tickt, unendliche Blicke auf die wandernden Zeiger.
Ich atme einmal tief ein, als ich ins Auto steige, es einfach losfährt, dir entgegen. Die Sonne brennt auf meinen Armen, die Aufregung wird immer größer.
Mein Herz schlägt bis zum Hals, ich sehe aus dem Fenster. 33, 32, 31, ... 19, 18, ... und dann, die riesige Zahl, die nun mein Ziel sein sollte. Ich stolpere aus dem Auto, verabschiede mich, renne einfach. Meine Füße tragen mich, werden angezogen.
Meine Finger zittern, ich drücke den Knopf, höre seine Stimme. Ich freue mich sogar ihn zu sehen. Ein Kloß im Hals, als ich den Fahrstuhl betrete, meine Haare samt meiner Mütze checke. 2, 3, 4, 5, 6, 7.
Noch einmal atme ich ganz tief ein, balle meine Hände zu Fäusten, schließe die Augen. Die Türen öffnen sich, der Geruch von Heimat steigt in meine Nase. Wohnungstüren. Ich wende meinen Blick nach rechts, mein Herz springt. Du stehst da, mit ihm. Nur du interessierst mich. Ein Grinsen, ein Lächeln, ein total doofer Spruch rinnt mir von den Lippen. Überwältigt von meinen Gefühlen falle ich dir um den Hals, drücke dich fester und fester. Ich verstecke meine Freude nicht, kann es nicht fassen. Dein Geruch, der meiner Nase schmeichelt; deine Stimme, die mir vertraut die ersten Worte zuspricht. Deine Lippen berühren meine, ich wusste, ich würde alles vergessen, was zuvor passiert war. Das Hier und Jetzt zählt!

Mit einem Grinsen im Gesicht begrüße ich ihn, betrete die für mich eigentlich fremd vorkommende Umgebung, die mir doch eher wie eine Heimat erscheint. Ich weiß, dass ich nicht mehr fort will. Meinen Beutel ins Zimmer gestellt, schon die ersten Minuten, Stunden auf dem Balkon. Mein Fokus nur auf dich gerichtet, dein wunderbares Lachen wiederzusehen, macht mich glücklicher, als ich es eh vermutet hatte. Der Rauch von deiner Zigarette steigt in die Ferne, ich stelle mich zu dir. Wir können nicht anders, als es zu genießen. Ich sehe dich, du siehst mich.
Die anderen kommen, wieder eine Begrüßung, die herzlicher nicht sein konnte. Er geht, zum Sport, wir sind allein. Sie sitzt neben uns, wir sind müde. Wir liegen beieinander, meine Nase an deiner. Dein Geruch steigt weiterhin in meine Nase, mein Lächeln schwindet nicht. In meinen Ohren stumpfe Worte ihrerseits, meine Augen sind geschlossen. Jedes Lächeln deinerseits wird mir bewusst, deine Augen, deine Blicke, die meine treffen. Jeder Kuss, der uns vergessen lässt, wo wir sind.
Irgendwann Stille. Deine Müdigkeit - zum Sterben süß. Unsere Hände, deine Worte, deine Haare, dein Lachen. Du. Ich. Wir!
Unsere Pläne sind unbedeutend, denn diese brauchen wir nicht. Alles, was wir uns vorgenommen haben, schwindet. Wir liegen dort, draußen das Geräusch der vorbeifahrenden Straßenbahn. "Darling, you are the only exception!" - ich öffne meine Augen, du bist mir so nah. Alles vergessen. Sehnsucht, die in mir brennt und Liebe, die ich nicht beschreiben kann.
Die Sonne brennt auf unsere Haut, als wir draußen sind. Jeder Augenblick, den ich mit dir teile, wird zu etwas, was ich niemals vergessen würde. Jedes Grinsen, welches ich auf meinen Lippen hatte, deinetwegen. Sterne, die über uns stehen, der Mond, der uns entgegen scheint. Ein "Ich liebe dich", welches uns so oft über die Leben fährt. Ich sitze vor dir, meine Hände auf deinen Beinen, mein Lächeln, welches dir entgegen springt. "Prinzessin", sagst du. Ich falle dir wieder um den Hals, will dich nicht loslassen. Was ist los mit mir? Sag, was machst du mit mir?
Halb 11, wir stehen auf dem Balkon, Zigarettenqualm um uns herum. Eine Träne auf meiner Wange, eine Umarmung deinerseits. Aufmunternde Worte, die meine Trauer nehmen sollten. Nie wieder weg will ich. Nie wieder! Deine Hände, deine Arme auf meinem Rücken, die sich fester an mich schmiegen. Dein trauriger Blick, wir sehen uns an. Ein Kuss, zwei, drei. Schon jetzt die Sehnsucht spüren, die ich in Zukunft spüren werde.
Wir legen uns hin, ich lege meine Hände auf mein Gesicht. Ich atme tief, kann nicht atmen, kralle mich an dir fest. "Geh nicht", sage ich. Kälte im Raum, er geht, wir bleiben. Wir schließen unsere Augen. Uns entschwindet Gelächter, weil wir die Fernbedienung nicht finden. Du süßer Mensch, der seine Decke nimmt, sich an sie krallt, damit es nicht kalt wird. Die lustige Geräusche macht, für die ich sie immer und stets umarme. Unsere Gesichter in den Kissen, pures Glück. Alles vergessen, nur du und ich. Bist du noch da? Ich sehe mich um, da liegst du, die Augen geschlossen, friedlich, glücklich. Dein Arm um mich, du ziehst mich an dich. Jedes deiner Gesichtszüge brennt sich in meine Gedanken, in meine Erinnerungen. Und jedes Wort, welches du in der Dunkelheit flüsterst, lässt mich verstummen.
Was ist Glück? Du bist Glück. Wie du vor dem Herd stehst, wir über uns lachen, weil wir Salami essen. Weil wir Fertignudeln zum Frühstück essen und uns danach wieder unter die Decke kuscheln. Wie wir über Menschen reden, uns aufregen, über's shoppen gehen, über's Essen, über Hipster und über "Boys". Unsere Augen sind geschlossen, meine Nase erneut an deiner. Deine Lippen berühren meine.
Das Handy klingelt. Realität kitzelt uns wach. Es rüttelt, unsere Gesichter stumm. Wir laufen, genießen die letzten Augenblicke. Hand in Hand über den Bahnhof, Tränen in meinen Augen. Ich will dich nicht loslassen. Du lächelst mir zu, grinst. Gibst mir einen Kuss, lässt mich noch einmal deine Liebe spüren. Der Wind, der uns entgegen pustet, die grauen Wolken, die nicht verziehen.
Unsere Hände verlieren sich. Ich drehe mich noch einmal um, sehe dich weglaufen. Die erste Träne, die zweite. Worte der anderen, die an mir vorbei ziehen. Ich sitze im Auto, Musik in meinen Ohren. Ich fühle mich stumm, kann nicht mehr denken. Ich weiß nur - ich will zurück. Sie dreht sich um, fragt mich, was los sei. Keine Antwort, nur das Taschentuch, welches an meinen Augen klebt. Gefühlte tausend Tränen, die ich vergieße; kein Wort. Meine Finger tippend auf meinem Handy, geht es dir genauso?
"Zu Hause" - ich verschwinde. Tausende Fragen.

"Wenigstens behandelt sie mich, als wäre ich jemand Besonderes für sie. Du hast keine Ahnung, es geht mir nahe. Verdammt, ich vermisse sie, mit jedem Atemzug immer mehr. Sie trägt mich auf Händen. Sie hat in den Stunden so viel für mich getan und das kannst du nicht nachvollziehen. Du verstehst das einfach nicht!"

Im Bett. Augen geschlossen. Dein Geruch in meiner Nase. Immer, wenn ich sie schließe, bin ich zu Hause. Bei dir!

A., Frau an meiner Seite.
Ich liebe dich mehr, als ich es mir hätte vorstellen können.
Komm' wieder! Keinen klaren Gedanken mehr, seit du da bist.
Jeder Moment, den ich mir mit dir wünsche.
Pläne, die wir schmieden - unwichtig.
Doch einer wird mir nie aus dem Kopf schießen:
Eines Tages bei dir zu bleiben. Für immer!


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Jule. Kein Intelligenzbolzen, aber wenigstens schaffe ich es Texte auf die Beine zu stellen oder ab und zu mal irgendwas zu kritzeln oder zu fotografieren. Deshalb würde ich mich als kreativ bezeichnen. Ich denke zu viel und nehme so gut wie alles persönlich. Ich bin lesbisch. Frauen sind die schönsten Wesen der Erde. Aber insbesondere liebe ich meine Freundin, die es immer wieder schafft mich zum Lächeln zu bringen und mich beeindruckt und glücklich macht. Und dafür danke ich ihr. Ich liebe dich. Feiert euch Hipster!

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