Donnerstag, 20. August 2015

Neues Kapitel.

Jeder normale Mensch würde sagen: zwei Jahre sind vergangen, wow, zwei Jahre, eigentlich bedeuten diese zwei Jahre rein gar nichts. 

Doch was ist, wenn du zwei Jahre deines Lebens an der Seite einer fantastischen Person verbracht hast, die dir das im Leben gegeben hat, was du immer wolltest. Pures Glück, Abenteuer, wunderbare Moment und dieses einzigartige Gefühl von Geborgenheit, Aufmerksamkeit, Liebe. Sie hat dich aus der Scheiße geholt, in der du vorher noch gesessen hast, hat dich zu dem Menschen gemacht, der du bist.
Doch was ist nun, wenn alles in die Brüche geht? Wenn du realisierst, dass ihr nicht füreinander bestimmt wart? Dass ihr alles in den Dreck zieht, was euch mal wichtig war? Und plötzlich sehen dich alle mit diesem verurteilenden Blicken an, Was machst du, wenn dich diese Blicke, die Vorurteile, nur einzelne kleine Sätze hinfallen lassen? Diese deine Knie wund schlagen, deinen Kopf bombardieren, deinen Magen einnehmen, deine Haut verzieren, das, was du nie wieder machen wolltest. Was ist deine Lösung? Jeden Abend allein, in der Wohnung, ein paar 20 qm, die Wodkaflasche schon auf dem Tisch, dazu 3 Bier, 3 Schachteln Zigaretten, Der Kater springt auf's Sofa, schnüffelt an deinen Händen, die die Tränen tragen, welche gerade deine müden Augen verlassen haben. Er legt sich auf deinen Schoß, schnurrt, reibt seinen Kopf weiter an deinen Händen. Du lächelst, für einen kurzen Moment.

Du sitzt im Bett, allein, ein Einzelzimmer, der Fernseher läuft. Jede halbe Stunde am Fenster des Nichtraucherzimmers, who cares? Das Handy bimmelt, denn du hast angefangen wieder Kontakte aufzunehmen. Dir geht es besser, in den Momenten, in denen die Gedanken nicht wiederkehren. Die Gedanken an "Zuhause". 
Mit jeder Kippe, die dich trifft und sich fest in deine Haut rammt, denkst du daran. An jeden einzelnen Satz.

"Schäm' dich für deine Existenz!"
"Ich bereue es, dass du in mein Leben getreten bist"
"Von jedem Fremden, der mich 'Arschloch' nennt, würde ich mich wertgeschätzter fühlen,
als von dir!"

Und was machst du? Du siehst mich trotzdem. Du siehst mich, nimmst mich, respektierst mich.
Du bist schon seit einigen Jahren in meinem Leben, durch einen blöden Zufall, durch einen beschissenen Start. Ich habe dich gehasst, habe dich jeden Tag verflucht und gehofft, dir niemals über den Weg laufen zu müssen. Und doch hast du es mir einige Monate später verziehen und heute verstehe ich noch immer nicht, wie du das machen konntest. Und die, die immer an mich glaubte, warst du. Und irgendwie war ich attraktiv für dich. Irgendwie war ich das immer, obwohl ich diesen Glauben in mir schon längst aufgegeben hatte. Ich habe es scheinbar nie richtig ernst genommen.. und doch hast du irgendwie nie locker gelassen. Du warst diejenige, die mich immer angeschrieben hat, die mich immer gefragt hat, ob es mir gut geht. Und als ich nun letzte Nacht diesen Traum hatte, fragte ich mich, was er bedeuten sollte. Ich konnte es nicht verstehen. Warum standest du hinter mir, sagtest mir, ich hätte meine Chancen verspielt? Und jetzt verstand ich es. Monatelang, wenn nicht sogar jahrelang verstand ich nicht, dass du so ein Interesse an mir hattest. Auch ich hatte in den letzten Monaten/Wochen viel Interesse an dir gefunden. Du warst da, hast immer nachgefragt. Jeder hätte sagen können 'Leck mich am Arsch', aber du hast geschrieben. Ich fing irgendwann an richtig darüber nachzudenken und als ich dich dann vor einigen Wochen zu Gesicht bekam, wurde es mir richtig bewusst. Warum? Diese Augen, diese Art sich auszudrücken.. und trotz deines Alters sprichst du mit einer Überzeugung über deine Entscheidungen und beweist eine Reife, die ich sogar selten bei Menschen, die manchmal älter als du sind, spüre. Ich konnte dir kaum in die Augen blicken und doch überfuhr mich dieses Bedürfnis.. das Bedürfnis nach dieser Nähe, die du mir seit Jahren irgendwie versuchst zu vermitteln. Der Traum versuchte mir zu sagen, dass es zu spät sei. Du hast dich bemüht, die ganze Zeit und jetzt habe ich mich bemüht, fast schon penetrant. Ich kenne dich nicht komplett, ich weiß, wie du tickst, ich weiß, was du sagst, was du manchmal denkst. Und trotzdem habe ich es verpasst Zeit mit dir zu verbringen.

Doch sag mir, ist es zu spät?
Ist es zu spät zu bemerken, dass du es bist?
Ist es zu spät dir alles zu offenbaren?
Ist es zu spät dir in die Augen zu blicken?
Ist es zu spät noch einmal "Danke" zu sagen?

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Jule. Kein Intelligenzbolzen, aber wenigstens schaffe ich es Texte auf die Beine zu stellen oder ab und zu mal irgendwas zu kritzeln oder zu fotografieren. Deshalb würde ich mich als kreativ bezeichnen. Ich denke zu viel und nehme so gut wie alles persönlich. Ich bin lesbisch. Frauen sind die schönsten Wesen der Erde. Aber insbesondere liebe ich meine Freundin, die es immer wieder schafft mich zum Lächeln zu bringen und mich beeindruckt und glücklich macht. Und dafür danke ich ihr. Ich liebe dich. Feiert euch Hipster!

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