Dienstag, 14. August 2012

Bijou!

Da saß ich, geblendet von der Sonne. Musste es denn wieder so warm sein? Dieses Hin und Her, von wegen warm und kalt ging mir nun wirklich auf die Nerven! Wahrscheinlich war ich einfach nur ein wenig gereizt, weil mein Bauch mich umbringen wollte, whatever. Vollkommen desinteressiert lauschte ich der Aufgabenstellung meiner Bio-Lehrerin. Allerdings wusste ich schon vorher, was wir machen würden - mikroskopieren, yaaaay. NICHT! Ich hatte die letzten Jahre immer 3en und 4en bekommen. Angeblich wegen "nicht sauber" und "nicht originalgetreu", jedoch musste ich wirklich ehrlich sagen, dass ich grottig gezeichnet habe und dann noch diese Schmierereien. Ich schmunzelte, als ich auf mein Handy sah und bekam schon viel, viel bessere Laune, als ich zuvor hatte! Ich holte mir nun das Mikroskop, stellte es auf den Tisch, verstellte den Spiegel und versuchte krampfhaft irgendwelche Kreise, die den Zentralzylinder darstellen sollten, und Epidermisse (Mehrzahl von Epidermis?!) zu zeichnen. Mein Bauch quälte mich immer noch, als würde er mich auswringen. Wie hasste ich das doch! Wieder ein Blick auf mein Handy, hinter meiner Federtasche - ein erneutes Grinsen, ich freute mich. Weitere 20 Minuten waren vorbei, wieder und wieder. Irgendwo schleppten sich diese Minuten, andererseits gingen sie so schnell vorüber, sodass ich freudestrahlend nach unten rannte, schnell das Klo "besuchte" und da. Ja, da warst du dann. Sahst mich an. Alles war gut! Mein Bauch gab endlich Ruhe. Wir nahmen unten im Raum Platz und du griffst nach einem Stift, um die Definition für "Größe" aufzuschreiben und später mein Hausaufgabenheft zu bemalen. Ich war stolz auf diese Zeichnungen, wie sonst noch nie auf etwas, was ich gemalt hatte oder du. Dann war da noch das stibitzte Fahrrad! Jeder schaute verdutzt, als du wieder da warst und mich zum Matheraum brachtest. Grinsend stand ich neben dir. Ja, GRINSEND! Schließlich war ich unfassbar froh! Mir lief dieser Song durch den Kopf, den ich den Abend davor ständig gehört hatte und ich war mir sicher, dass ich Mathe locker überleben würde. Ruckzuck waren diese 45 Minuten geschafft, in denen ich meine Konzentration eigentlich auf irgendwelche komischen Umformungen widmen sollte, jedoch zu meinem Stift griff, ein Blatt Papier nahm, um einen Brief zu verfassen! Meine Bildchen waren kreativer denn je und du freutest dich, als ich ihn dir in die Hand drückte. Weitere Stunden. Zusammen Fahrrad fahren und laufen, reden! Wie wir da saßen und die kleinen Kinder beobachteten und über Essensmöglichkeiten redeten. Und natürlich planten, planten, planten! Als ich dich verabschieden sollte.. als ich da neben dir stand. Die ganzen Leute kamen vorbei, sahen uns an, sahen nach links, nach rechts, geradeaus, auf ihre Handys, auf ihren Nebenmann, auf die vorbeifahrende Straßenbahn. Nur mir wurde eins klar. Ja, das wurde es!



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Jule. Kein Intelligenzbolzen, aber wenigstens schaffe ich es Texte auf die Beine zu stellen oder ab und zu mal irgendwas zu kritzeln oder zu fotografieren. Deshalb würde ich mich als kreativ bezeichnen. Ich denke zu viel und nehme so gut wie alles persönlich. Ich bin lesbisch. Frauen sind die schönsten Wesen der Erde. Aber insbesondere liebe ich meine Freundin, die es immer wieder schafft mich zum Lächeln zu bringen und mich beeindruckt und glücklich macht. Und dafür danke ich ihr. Ich liebe dich. Feiert euch Hipster!

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