"dann kann ich ja den brief wegwerfen", murmelte ich, zerknüllte das papier und warf es in den mülleimer. ich setzte ein krampfendes lächeln auf und biss auf meine lippe. mittlerweile war mir, mal wieder, kalt geworden. ich hatte noch nichtmal meine haare gewaschen, geschweige denn überhaupt etwas gemacht und in einer stunde sollte mamas besuch kommen. ich hatte keine lust meine familie zu sehen. pausenlos starrte ich auf mein handy, warf es auf mein bett, nahm es wieder, feuerte es unter mein kissen. ich schob den lautstärkeregler meines laptops auf 100%. meine eltern klopften an der wand. ich rollte mit den augen und ignorierte das einfach. ich lief in meinem zimmer auf und ab, fing an laut mitzusingen und setzte meine ganze kraft in diesen song. anstatt mich auf meinen physik vortrag zu konzentrieren, schlenderte ich also durch mein zimmer und sah zu, wie die wolken die sonne verdeckten - super! ich holte tief luft, zerrte an meiner hose herum und zuckte zusammen, als ich mir versehentlich in die oberschenkel kniff. ich malte an herz an die fensterscheibe und sah hoffnungsvoll richtung riesenrad. dunkle wolken zogen auf, es grollte. ich setzte ein breites grinsen auf, krampfte meine finger zusammen und trat ein paar schritte zurück. mein blick wandte sich auf dein geschenk, dein weihnachtsgeschenk. auf das, was ich letztens mit diesem schwarzen zeug fertig gebracht hatte. ich betrachtete es stumm und lächelte. meine knie krümmten sich, meine beine verknoteten und ich fiel. ich schlug meine zehen auf den boden und drückte mein gesicht nach unten. "now you do ..", flüsterte ich. wie in einem traum hörte ich deine stimme, die mir antwortete. sie war so weit weg, ich konnte nicht verstehen, was du sagtest. du warst wieder so weit weg! meine augen irrten herum, bis ich aufstand und durch die gegend taumelte. keine nachricht. kein zeichen. kein herz. kein smiley. plötzlich. "argh. ich bin so dumm", dachte ich und wuschelte mir durch die haare.
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