geschichte. dass ich den tag erleben würde, wo ich geschichte mal interessant finden würde. die mauer! ich tippte mit meinen fingern im takt meines ohrwurms auf den tisch, während meine lehrerin die situation in deutschland nach dem mauerbau an die tafel schrieb. ich freute mich auf die kunststunde! jedoch vor dem vergnügen zählte ich die klausurblätter. ich sollte also allen ernstes 8 blätter auswendig lernen. ich rollte mit den augen und warf einen blick auf die geschätzt tausend zeilen schrift. aha, kubismus und imperialismus und expressionismus. mein blick ging auf J's schreibende hand, weiter zu ihrem gesicht. "ist das ihr ernst?", fragte ich mit einer gewissen ironie. sie lachte und zuckte seufzend mit den schultern. plötzlich: alle holten ihre kameras raus und auf ging's. T, L, J und ich liefen durch's gesamte schulhaus, um die aufgabe verschiedene strukturen und oberflächen zu fotografieren zu erfüllen. später sollte daraus eine collage werden. T und ich waren fasziniert von den flecken und klecksen, die man an unseren schulwänden fand. jedoch wollte ich nicht wissen, was dies mal gewesen ist! tausend lampen, heizungen, wände, decken und fenster wurden opfer unserer kameras. irgendwan liefen wir bibbernd draußen über den hof, auf der suche nach motiven. der wind wehte so kalt, wir lachten! die feststellung, dass T und ich dieselbe haarfarbe hatten, ließ uns für einen moment inne halten und grinsen. ich griff nach meinem handy - sms! ich schrieb zurück mit einem lächeln auf den lippen und machte mich auf den weg wieder in das gebäude. irgendwann später, nach der schule, fuhr ich mit L gegen den wind die straße entlang. ich bekam mich nicht mehr ein vor lachen. meine vorstellung, wie meine haare aussehen würden, übertraf jegliche meiner kreativitäten. L's mütze wehte hin und her, obwohl sie sie festgebunden hatte, und wir kamen nicht wirklich vorwärts. es muss schrecklich komisch ausgesehen haben! zu hause setzte ich mich vor meinen chemie hefter. nebenbei jennifer rostock! wild wirbelte ich mit meinen haaren herum und dache an nichts anderes, als an den tag, an dem ich das dauergrinsen wieder haben würde!
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