ich zische ihnen ein genervtes tschüss entgegen und verließ die wohnung. bloß die kopfhörer rein! in einem schnellen schritt lief ich zur haltestelle. dass ich heute mathe schreiben würde, hatte ich fast komplett ausgeblendet. meine gedanken drehten sich um den gestrigen abend. meine schritte wurden langsamer, obowohl ich nur noch 5 minuten zeit hatte, bis die bahn kam. aus meinem handy kam mein sms-ton; ich holte es aus der jackentasche, lächelte und tippte eine antwort ein. meine augen schwirrten umher. es war noch so dunkel draußen und der wind verdammt kalt. ich versteckte meinen mund und einen teil meiner nase unter meinem schal und ließ meine augen weiter durch die gegend blicken. ich hätte mir meine mütze aufsetzen sollen, dachte ich in diesem augenblick. stattdessen stand ich da mit zusammengebundenen haaren und in ihnen mein grünes bandana-tuch mit geschätzt hunderttausend klammern und haarspangen befestigt. meine ohren waren eiskalt. eine windböhe trieb mich ein stück nach rechts! freitag der 13., muss das sein? in dieser hinsicht war ich sehr abergläubisch; vielleicht redete ich es mir nur ein, aber ich hatte das gefühl, dass dieser tag mich nicht leiden konnte. am liebsten hätte ich mich auf den weg zu fuß zur schule gemacht, jedoch kam mir dies alleine etwas gruselig vor. ich hasste diese bedrängungen in der bahn, war deshalb umso erleichterter, als ich in der schule ankam und mich erschöpft und schlapp auf den stuhl fallen ließ. alles drehte sich wieder um mathe! ich öffnete meinen hefter. ich war mir so sicher, dass ich es schaffen würde. nach dem ersten anschnauzer von meiner geschichtslehrerin am morgen kamen kopfschmerzen, bis zur mathearbeit. wir alle verhauten sie in verschiedenster art und weise! als ich die letzte stunde im physik-raum absaß, verwunderte mich der schnelle wetterumschwung - es schneite aus heiterem himmel. endlich, es erhört mich jemand heute, schwirrte mir durch den kopf. zu früh gefreut - die rieselnden flocken verschwanden nach 2 minuten. zu hause kehrte stille ein, als ich heim kam. mein vater war zu meiner mutter gegangen und ich saß allein' vor dem fernseher. wieder schwirrten meine augen durch den raum und auf mein handy. ich fühlte mich so, wie mein teddy sich fühlen musste, wenn er immer den ganzen tag alleine auf meinem kissen saß .. ohne jegliche gesellschaft. nicht einmal schokolade wollte und konnte helfen! eigentlich war es nichts neues, dass ich freitag nachmittag manchmal alleine auf dem sofa saß, aber heute war's anders. das einzige, was ich hörte, war der wind, der durch die fensterritzen pfiff, und mir etwas zuflüsterte. ich seufzte und konzentrierte mich auf meine hände. ja, auf meine hände.
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