Freitag, 11. Januar 2013

.. aber du lächelst.

Langsam fährst du mit deinen Händen durch meine Haare. Ich öffne kurz meine Augen. Deine Nase ist ganz nah an meinem Gesicht, genau wie deine Lippen und deine Augen. Ich öffne meinen Mund und grinse. Deine Augen sind geschlossen und ich sehe jede einzelne Pore deiner Haut. Deine Wimpern kitzeln meine Wange und ich habe das Gefühl nie wieder etwas anderes zu wollen. Ich habe das Gefühl, dass es richtig ist. Richtig, was ich tue und was ich denke. Du beißt dir auf die Lippe. Mein Grinsen verschwindet kurz, kommt jedoch nach kurzer Zeit wieder. Die Geschehnisse aus den letzten Wochen durchströmen meinen Kopf und meine Gedanken. Wie es uns in den letzten Tagen ging und wie schwer es war. Ich wollte, dass es niemals wieder so wird. Ich stoppe deine Berührungen meiner Lippen für einen Moment.
"Ich liebe dich, hörst du?", sage ich etwas betrübt. Du lächelst. Deine Augen haben dieses wunderschöne Funkeln. Ich streichle dir sanft deinen Hals entlang.
"Ich weiß!", hauchst du mir in mein Ohr. Deine Lippen sind ihnen so nah. Du küsst sie. Deine Nähe ist mir immer das wichtigste gewesen. Deine Hand nehmen zu dürfen und dich an mich zu drücken. Deine Beine berühren meine. Unter der Decke hast du meine Hand genommen und kurz geseufzt. Ich lausche der Musik und mir lief dieses eine Lied durch den Kopf. Ich hatte zuvor nie jemanden so geliebt. Ich kralle mich an dir fest, als mich der Gedanke meiner Verlustängste überkommt. Ich habe in den letzten Monaten ständig mit der Angst leben müssen. Angst, zu versagen. Angst dich zu verlieren. Angst dich nicht mehr küssen zu dürfen. Angst vor.. euch. Mein Kopf senkt sich langsam. Ich merke, wie du dein Gesicht an meins schmiegst und mich fragst, was los ist.
"Was los ist? Weißt du.. es ist so schwer", sage ich. Du schaust mich mit großen Augen an. Du hast keine Ahnung was los ist. Schließlich beschließe ich es dir zu sagen. Ich küsse dich auf die Stirn und presse deinen Kopf gegen meinen Hals. Deine Finger fahren an meinen Schultern entlang, über mein Dekolleté.

"Meine Liebe! Weißt du was ich denke? Was ich fühle? Für dich?"
"Natürlich weiß ich das.. aber.."
"Nein! Weißt du nicht!"
Du springst mit einem Schlag auf. Du entfernst dich von mir. Obwohl ich nicht mal ausgeredet hatte.
"Warte, komm' wieder her!"
"Schrei' mich bitte nie wieder so an.."
Ich nicke und nehme dich in meine Arme. Ich habe sie um dich gelegt, meine Nase in deinem wunderbar duftenden und dunklen Haar.
"Bitte mach' die Augen zu und lausche meinen Worten.."
"Wie redest du denn?" Du lachst und drückst meine Hand an deine Lippen.
"Ich weiß nicht, ich muss dir etwas sagen!"
"Erzähl', ich mache auch die Augen zu.."
Ich atme ein paar Mal durch, presse dich an mich und fange an zu erzählen..

"Weißt du. Manchmal ist es Schicksal, dass Menschen zueinander finden. Und manchmal nicht. Es ist vorher bestimmt. Erinnerst du dich, als ich dir von meinem Geschichtslehrer erzählte? Der sagte, dass es genetisch voraus gesagt ist, ob man zusammen passt oder nicht? Es war zwar auf den Geruch bezogen, aber es ändert nichts an der Tatsache. Verstehst du?"
"Ja, ich weiß noch. Aber, sag' schon!" Du kicherst.

"Dein Geruch ist der schönste, den ich vermag zu riechen. Kein Parfum der Welt könnte so wunderschön riechen wie du. Nicht mal ein teures. Am liebsten würde ich ihn auffangen. Ich kann dich wunderbar riechen. Auch, wenn du mal kein Parfum oben hast. Wenn wir am frühen Morgen erwachen und ich deinen wunderbaren Geruch einatme.. das bereichert mich."

Ich sehe, wie du lächelst. Nur lächelst. Ich weiß nicht, was es bedeutet und doch ist es für mich wertvoller, als jeder Schatz, jedes Geld der Welt.

"Dein Lächeln. Dein Grinsen, dein schönes Lachen. Einzigartig und wunderbar! Alles das macht mich zum glücklichsten Mädchen der Welt. Es ist wie.. wie eine traumhafte Krankheit. Wobei 'Krankheit' vielleicht auch der falsche Ausdruck, weil dein Grinsen keinesfalls etwas schlimmes oder schreckliches ist! Sondern.. es ist ansteckend. Deine Versuche mich zum lachen zu bringen gelingen.. jedes Mal. Und kein Wesen kann so wunderschön sein wie du. Und wenn du lachst und grinst.. und ich weiß, dass es dir gut geht, ist das für mich das wertvollste auf der Welt. Wenn ich weiß, dass du glücklich bist.."

Ich seufze. Ich höre nichts von dir und ich bin in der Hoffnung, dass du nicht eingeschlafen bist.

"Ich habe noch nie so schöne Augen wie deine gesehen. Sie drücken so unglaublich viel aus.. auch, wenn du es mir vielleicht nicht glaubst. Liebe und.. Stärke. Wenn du mich ansiehst ist die Welt für eine Zeit richtig toll und nicht so unfair. Deine liebevollen Blicke ziehen mich einfach an. Am liebsten würde ich dich immer ansehen.. und dir dabei zusehen, wie deine Augen in meine blicken.."

"Und?", flüsterst du leise.
Ich fühle mich etwas eingeschüchtert. Ist es so schrecklich, was ich dir da erzähle? Für einen kurzen Moment überlege ich nichts mehr zu sagen. Doch es strömt aus mir heraus.

"Und.. alles. Verstehst du?"
"Nein.." Du klingst unglaublich ernst. Ich suche deine Hände und packe sie. Sie sind kalt.
"Dann erkläre ich es dir. Ich versuche es!"
Du nickst. Deine Augen sind immer noch geschlossen.

"Wo soll ich denn anfangen? Sag mir doch, wo soll ich anfangen? Hast du eine Ahnung wie es ist die wunderschönste und perfekteste Person an seiner Seite zu haben? Weißt du das? Wenn deine Liebe bedingungslos ist.. und du dir bei niemandem und bei nichts jemals so sicher warst? Es ist überwältigend. Dieses Gefühl, wenn du einfach.. da bist.. wenn du einfach hier, neben mir liegst und mir ganz nah bist. Ich habe nie jemand oder etwas anderes gebraucht als dich. Ich kann mich nicht erinnern jemals so etwas schönes gesehen zu haben wie dich. Es gefällt mir, wenn du mich ansiehst und deine Augen wie Diamanten funkeln. Und du mich bei unserer Umarmung an dich drückst und dich an meinen Sachen festkrallst. Wenn du mich einfach angrinst und meinen Namen sagst. Wenn du sagst, dass du mich liebst und sagst, dass du mich schön findest. Wenn du mich durchkitzelst und beißt. Wenn du mir diese Flecken machst und mir entgegen springst. Ich habe das immer gemocht und mag es immer noch. Dieses Gefühl nimmt mir keiner. Ich liebe deine Kochkünste und deine tollen Ideen, die du immer hast. Wie wir uns angemalt haben und zusammen schwimmen waren und immer im Kino sind. Und zusammen im Urlaub sind. Und.. weißt du, mir war immer egal, ob sie mich für verrückt hielten, dass mein Herz nur für dich schlägt. Ich träumte von dir. Ich malte es mir immer so unglaublich schön aus. Aber weißt du was? In Realität ist es viel schöner. Ich habe es mir immer so wunderschön vorgestellt. Und es ist noch viel mehr als das geworden. Manchmal weine ich, weil ich so dankbar bin, dass es dich gibt und dass .. dass du mich geküsst hast damals. Wo wir auch im Bett lagen und du mich einfach geküsst hast und gesagt hast, dass du nie jemand anderen wolltest. Kein Wort kann beschreiben, was ich für dich empfinde. Und wie verdammt traurig ich bin, wenn du weg bist und wenn du nicht bei mir sein kannst. Oder mir nicht schreibst oder dich nicht bei mir meldest. Weißt du wie es ist, wenn ich dir nicht böse sein kann? Dass ich dir alles verzeihen würde? Weil ich wüsste, dass.. dass du mich liebst? Ich habe oft geweint in den letzten Wochen. Das weißt du, weil du weißt, dass mich nicht kalt lässt, was gerade passiert. Nein, ist es wirklich nicht. Denn du hast keine Ahnung, wie große Angst ich habe dich zu verlieren. Ohne dich sein zu müssen. Es ist wie, als würde man einen Schokoladen-Weihnachtsmann ohne Schokolade kaufen. Oder wie Bäume ohne Blätter, die Sonne ohne ihre Wärme. Und ich glaube.. nein, ich weiß.. ich kann ohne dich nicht leben. Das ist eine Tatsache. Und bitte sieh' mich nicht so ungläubig an, wenn ich zu Ende geredet habe. Meine Liebe, ich schaffe das ohne dich einfach nicht. Du bereicherst mein Leben einfach und ich brauche nur dich. Du bist meine Luft, mein Wasser, meine Schokolade, mein Lehrer, mein Freund, mein Bett, meine Familie. Verstehst du? Ich.. ich weiß nicht, wie ich das hier alles ohne dich überstehen soll. Ich kann das nicht. Vielleicht klingt es so verdammt übertrieben, aber das ist mir egal. Ich ersticke, wenn du einfach weg bist. Wenn ich weiß, dass ich dich nicht mehr küssen und berühren darf. Wenn ich dich nicht mehr lieben darf. Ich wollte und will immer die sein, die du liebst und für die du Gefühle hast. Wo du sagst.. das ist mein Mädchen. Mein Traummädchen. Denn du bist meine absolute Traumfrau. Und niemand ist schöner als du, niemand hat einer so schöne Art wie du. Wie du versuchst alle glücklich zu machen und versuchst alle aufzumuntern. Wie du versuchst alle zum Lachen zu bringen und.. wie du versuchst um alles zu kämpfen. Es macht dich zu etwas besonderem! Ich habe immer gekämpft um dich und erst kürzlich realisiert, was ich für eine Belastung gewesen sein muss. Jeden Tag kämpfe ich mit meinen Selbstzweifeln und meinen.. Komplexen. Und du? Was machst du? Du krempelst mein Leben um, stellst es total auf den Kopf. Die sagt, die mich schön findet und.. die mich mag, so wie ich bin. Dabei bin ich doch.. nichts Besonderes. Wie habe ich denn so jemand schönen wie dich verdient?! Ich ertrage es nicht, wenn du traurig und unglücklich bist. Lieber bringe ich mich um, als dass du erstickst. Weißt du noch? Schlag' mich lieber, als dass du mit diesen Qualen leben musst. Ich möchte nicht, dass du unglücklich bist. Ich wollte dir nur sagen.."

Ich kann nicht mehr atmen. Mir fehlen die Worte, ich schweige. Wir schweigen. Einige Minuten schweigen wir. Mein Mund ist trocken.. und eine Träne läuft mir über mein Gesicht.

"Ich hasse es, wenn du nichts sagst..", schniefe ich.
Du schweigst immer noch. Was soll das? Wieso sagst du nichts? Ich löse meine Hände von dir. Wir distanzieren uns voneinander.

"Ich.. ich wollte dir doch nur sagen, dass ich dich liebe.. ich habe noch niemandem so eine Liebeserklärung gemacht und ich könnte noch viel mehr erzählen. Ich möchte mit dir zusammen sein und das ein Leben lang. Ich möchte mit dir meine Zukunft verbringen, egal um welchen Preis. Hauptsache wir, hauptsache glücklich. Hauptsache einfach du bist an meiner Seite und wir können glücklich sein.."
Du rührst dich nicht. Ich erhebe mich und setze mich an die Wand. Ich sehe aus dem Fenster; sehe, wie die Schneeflocken rieseln. Die Klaviermusik ist wunderbar und ich schließe kurz meine Augen. Meine Wimpern tragen mittlerweile mehr von diesen Tränen, weil du nichts sagst. Ich streichle dir über die Füße. Sonst bist du immer kitzlig dort gewesen und du rührst dich einfach nicht. Ich lege meinen Kopf in den Schoß und denke über das nach, was ich dir gerade erzählt habe.
Einige Minuten später..

"Wieso sagst du nichts mehr?"
Ich hebe meinen Kopf und schaue zu dir. Deine Augen sind immer noch zu, aber du lächelst leicht.
"Weil du nichts mehr sagst..", antworte ich leise und traue mich nicht wieder zu dir zu rücken.
Plötzlich merke ich, wie dein Fuß meinen berührt und du mich aufforderst zu dir zu kommen. Vorsichtig lege ich mich wieder neben dich. Du nimmst meine Hand, ohne ein Wort zu sagen, presst sie wieder an deine Lippen.

"Weißt du..", sagst du ....

.. and what would be your answer?

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Jule. Kein Intelligenzbolzen, aber wenigstens schaffe ich es Texte auf die Beine zu stellen oder ab und zu mal irgendwas zu kritzeln oder zu fotografieren. Deshalb würde ich mich als kreativ bezeichnen. Ich denke zu viel und nehme so gut wie alles persönlich. Ich bin lesbisch. Frauen sind die schönsten Wesen der Erde. Aber insbesondere liebe ich meine Freundin, die es immer wieder schafft mich zum Lächeln zu bringen und mich beeindruckt und glücklich macht. Und dafür danke ich ihr. Ich liebe dich. Feiert euch Hipster!

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